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Ein Mensch hat sich einmal getraut
und sagte: „Liebste, werde meine Braut!
Ich hab Dich lieb, ich mag Dich sehr!“
Sie hauchte „Ja!“, lang ist es her.
Die Jahre gingen in das Land.
Man hatte kein Rezept zur Hand,
den harten Lebensweg zu meistern,
manches konnte man nur kleistern.
Der Kleister hielt doch vieles aus,
er trotzte manchem Sturmgebraus.
Die Kinder wurden groß und größer,
sie sollten haben Vieles besser.
So mühten sie sich durch die Zeit
und hielten alles durch bis heut.
Und fragt sie einer von den Jungen:
„Wie ist es euch denn nur gelungen?
Habt ihr ein Rezept zu sagen?
Können wir es auch so wagen?“
Da begannen sie herumzukramen,
ob sie denn finden diesen Samen,
der alles so gut wachsen lässt,
oder macht den Kleister fest.
Man suchte dort, man suchte hier,
fand nirgendwo ein gscheits Papier,
so eines wie Gebrauchsanleitung
oder „Guter Rat“ in einer Zeitung.
Das einzige, was das erklärte:
Gott ihnen diese Zeit gewährte.
Erhard Eibensteiner an Maria
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