[49] Gustl

 

Wenige Tage nur waren wir in Sorge, wie Gustls weiterer Lebensweg nach seinem neuerlichen schweren Schlaganfall weiter gehen könnte, doch dann führte „ER“ Regie. Nach unserem Glauben nahm „ER“ Gustl zu sich in den Himmel. Herr, wir danken dir!

 

Mit Gustl verliert die Gemeinde ein „Urgestein“. In der Vielfalt unserer Gemeinde war er nicht der Manager, nicht einer, der sich durch die Interpretation der heiligen Schrift auszeichnete, keiner, der seine Person in den Vordergrund stellte. Das überließ er anderen. Seine Stärke war, überall dort hilfreich zu sein, wo Hilfe notwendig war. Er war ein „Gutmensch, ebenso wie Elisabeth, wie Leni; jetzt haben wir nun auch dieses menschliche Juwel verloren.

 

Ich durfte Gustl erst nach seinem ersten Schlaganfall über das Therapiezentrum kennen lernen. Herausgerissen aus seiner Schaffenskraft fand er wie kaum ein anderer Patient, den ich kennen lernen konnte, seinen Humor bald wieder. Sein Lachen, das in seinem Gesicht die sichtbare Lebensfreude widerspiegelte, berührte mich schon damals sehr.

 

Im Laufe der Jahre wurden wir Freunde. Mit ihm Freund zu werden, war nicht schwer. Er war ja ein Gutmensch. Und unsere Zusammenkünfte führten dazu, dass ich ihm zuerst gelegentlich, später in größerem Umfang behilflich sein durfte. Dabei bestach mich sein Verstand, sein Mitdenken bei verschiedenen Arbeitsprozessen, immer wieder. Brauchte ich eine Zange, einen Schraubenzieher etc., er hatte das Benötigte bereits in der Hand, um es mir zu reichen.

 

Legendär war die Gastfreundschaft der Wielanders. Wer bei ihnen einkehren konnte, brauchte sich für sein weiteres Wohlergehen nicht zu kümmern. Und wer Gustl näher kennenlernen konnte, weiß, dass er in dieser Beziehung nicht hinter Leni nachstand!

 

Nach Lenis Tod übernahm nach einigen Turbulenzen Thomas die Betreuung Gustls. Gemeinsam mit Maria organisierte er für Gustl einen  Lebensmodus, der es ihm ermöglichte, seine letzten Lebensjahre wohlversorgt und betreut in seinem geliebten Weitra verbringen zu können. Ich möchte den beiden auch auf diesem Weg meine aufrichtige Hochachtung und Dankbarkeit für ihr großherziges Wirken ausdrücken.

 

Lieber Gustl, du Gutmensch, wir werden auch dich niemals vergessen! Möge der Herr dir vergelten, was du in deinem Leben Gutes getan hast.

 

Fritz St.

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