Regionalforum der Basisgemeinden
Wien und Umgebung
Das herbstliche Regionalforum fand am
08.10.2011
im Weinviertel GROSS-STELZENDORF statt. Die Problemkreise:
Priestermangel, Pfarrzusammenlegungen, Laienengagement, Mitbestimmung aller
Beteiligten u.s.w. sollten aus der Sicht einer Landpfarrei erörtert werden.
Die Situation der
5
Göllersbachpfarren:
Bis 1969 waren alle fünf Pfarren mit eigenen Pfarrern besetzt. Zuletzt wurden im
Jahre 2007 die freigewordenen Pfarren ausgeschrieben. Es hat sich aber kein
Priester beworben. Heute daher:
Ein
Pfarrer – jung
einsatzfreudig zuständig für die 5 Pfarren: Sonnberg
Das
Team besteht neben dem
Pfarrer aus zwei Pastoralassistentinen
mit 20 Wochenstunden, einem Diakon ehrenamtlich.
Die machen das, was wir Seelsorge nennen. Zeitweise
gibt es einen Kaplan (Inder ohne Deutschkenntnisse), zeitweise ein pensionierter
Priester.
Die fünf Pfarren haben gemeinsame
Projekte wie Firmvorbereitung, Frauenrunden, Fortbildungskurse. Aber jede
einzelne Pfarre (in diesem Fall nach unseren Begriffen: Gemeinde) hält am
eigenen Wochenendgottesdienst fest, egal ob ein Priester da ist oder nicht. Der
gemeinsame Pfarrer sagt auch dazu aus Erfahrung: „Keine anderen Priester
einfliegen lassen. Das bringt nichts.“ Dafür bringen sich Frauen und Männer ganz
toll ein und berichten über Erfolgserlebnisse bei Aufgaben die sie sich zuvor
nicht zugetraut hätten. Wichtig ist allen, dass die einzelnen Gemeinden sich
selbst organisieren und Verantwortung übernehmen, die
frohe Botschaft in ihrem Bereich nach ihren Fähigkeiten zu verkünden –
Subsidiarität*.
Im Pfarrhof lebt auch ein Haustier – ein weißer Kater mit Namen Benedikt. Man
hat ihm den Wahlspruch gegeben: „Nicht alles ist für die Katz.“
Heimo
*SUBSIDIARITÄT
ist ein gesellschaftliches Prinzip, nach dem übergeordnete Einheiten
(z.B. der
Staat) nur solche Aufgaben übernehmen sollen, zu deren Wahrnehmung
untergeordnete Einheiten (z.B. Teilstaat, eine Gemeinde etc.) nicht in der Lage
sind (Definition
im Duden).
Alle Entscheidungen liegen in der Verantwortung der kleineren Gemeinwesen (z.B.
bei uns Gemeinde),
solange es nicht das Wohl der nächst größeren Gemeinschaft (z.B. bei uns Pfarre)
erfordert, dass die Entscheidungskompetenz an diese abgegeben wird.
Subsidiarität verhindert einen Zentralismus, der menschennahe und regionale
Interessen ausschaltet.