Zielsetzungen der Gemeinde Endresstraße
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Das Konzept von 1973 stellt im Wesentlichen auch weiterhin die programmatische
Grundlage dar,
und zwar nach dem Stand von 1992:
Höchstes Ziel der Gemeinde ist es, in dieser Zeit und an diesem Ort die Frohe
Botschaft Jesu Christi durch Wort und Tat wieder hör-, erleb- und lebbar zu
machen. Für uns geschieht das, wenn wir eine geschwisterliche Gemeinde sind,
also eine Gemeinschaft,
·
in der wir bemüht sind, einander zu helfen, füreinander zu sorgen und
Verantwortung zu tragen,
einander zu (er)tragen samt unseren Fehlern und Schwächen, einander liebevoll
zurechtzuweisen und Kritik zu ertragen,
einander Mut zu machen, Gotteserfahrungen mitzuteilen, einander zu ermuntern,
Träume und Visionen zu haben;
·
in der jeder Mit-Verantwortung und Sorge trägt für die Gemeinde und für die
Gesamtkirche;
·
in der die Liturgie Ausdruck des Miteinanders ist;
·
in der wir im Gebet um Entscheidungen ringen, horchen auf den Willen Gottes, um
unseren Weg wirklich aus der Geborgenheit in Gott zu gehen;
·
in der wir uns auf die Seite der Armen und sozial Unterdrückten stellen;
·
in der sich Grenzen öffnen - zwischen den Geschlechtern, zu Geschiedenen und
Wiederverheirateten und zu anderen Konfessionen und Kulturkreisen.
Aus der Geborgenheit in Gott kann das Vertrauen der Gemeindemitglieder
untereinander wachsen, dass sich jeder mit all seinen Stärken und Schwächen
bestmöglich einbringen kann.
Es sollen kleine Gruppen gebildet werden, in denen jedes einzelne
Gemeindemitglied Halt finden kann. In diesen kleinen Gemeinschaften
(Familienrunden, Jugendgruppen, Vorbereitungsrunden, Gebetsrunden, Bibelrunden
u. a.) kann man einander näherkommen und besser kennenlernen, wodurch
Verantwortung für den anderen entsteht. Die Gruppen der Gemeinde sollen offen
und sensibel für Neue sein. Sie sollen die Gemeinde durch ihr Tun beleben.
Jeder Einzelne soll durch die bewusste Entscheidung zum Einsatz der persönlichen
Fähigkeiten und Charismen soweit wie möglich Verantwortung für die Gemeinde
übernehmen.
Die Gemeinde anerkennt die Führung durch den Heiligen Geist. Ihn in unserer
Gemeinschaft wirken zu lassen ist unser Bemühen.
Die Behandlung von Gemeindeanliegen mit für alle Gemeindemitglieder
verbindlicher Beschlussfassung geschieht im wesentlichen für Inhaltliches und
Organisatorisches in Gemeindeversammlungen, Schwerpunktthemen werden im Rahmen
von Gemeindeabenden besprochen, die jeweils in unregelmäßigen Abständen
stattfinden.
Die Vorbereitung und die Durchführung von Gemeindeanliegen können an
Einzelpersonen oder Gruppen der Gemeinde delegiert werden, wobei niemand
überfordert werden soll.
Der Zusammenhalt der Gemeindemitglieder untereinander soll durch die gemeinsame,
persönlich gestaltete Feier des Gottesdienstes, die Vertiefung und Festigung des
Glaubens im Gebet, aber auch durch Feste wie Tauffeiern, Erstkommunionen,
Firmungen, Hochzeitsfeiern,
Jubiläen
und Gemeindeeinladungen, stattfinden und Neuankömmlingen Gelegenheit zur
Kontaktaufnahme geben sollen, sowie durch Gemeindetage, Pfingsttreffen,
Sommerlager u. a. entstehen und erhalten werden.
Als Christen tragen wir Mitverantwortung für den Glauben und dessen
Verkündigung. Wir sind daher zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit der
kirchlichen Glaubenslehre, wie auch gegenüber der Auslegung der Bibel und der
Umsetzung der Botschaft Jesu durch andere Mitglieder unserer Gemeinde und andere
Christen aufgerufen. „Oberste Instanz" dabei ist das Gewissen des Einzelnen, das
von Jesus Christus und seiner Botschaft beeinflusst ist.
Jedes Gemeindemitglied soll in allen ihm zugänglichen Lebens- und
Gesellschaftsbereichen sein Apostolat leben. Dabei kann uns die Gemeinschaft
Rückhalt geben. Die größte apostolische Wirkung geht jedoch von der
Gesamtgemeinde aus, wenn ihre Ausstrahlung dem biblischen Beispiel „Stadt auf
dem Berg"
gerecht wird.
Der Glaube soll an Kinder und Jugendliche durch Weitergabe der Botschaft Jesu
und das Erzählen Jesu Lebens und Wirkens vermittelt werden. Durch Austausch der
persönlichen Glaubenserfahrungen aller Gemeindemitglieder, also der Kinder,
Jugendlichen und Erwachsenen untereinander in einer verständlichen Sprache,
kann der Glaube vertieft und gestärkt werden.
Die geschwisterliche Gemeinschaft mit anderen Personal-, Basis- und
Pfarrgemeinden sowie mit Gemeinden anderer Bekenntnisse (Ökumene) soll nach
Möglichkeit gesucht, gehalten und gelebt, Erfahrungen ausgetauscht werden.
Unter „Personalgemeinde" verstehen wir eine Verbindung von Christen, welche
durch ihre persönliche Entscheidung, Verantwortung und Liebe ein sichtbares
Zeichen für das Wirken Gottes in unserer Welt sein wollen. Daher sollen die
Beschäftigung mit Glaubensfragen, die Glaubensverkündigung und der gelebte
Glaube ein dauerndes und zentrales Anliegen jedes Gemeindemitgliedes wie auch
der Gemeinde sein. Das Miteinander und die liebevolle Kritik aneinander können
uns dabei helfen. Unser Glaube und Alltag sollen möglichst verbunden werden, die
Nachfolge Christi soll sich auf alle unsere Lebensbereiche auswirken.
Diese Grundvorstellungen stimmen mit denen der Basisgemeinden im
deutschsprachigen Raum (mit denen regelmäßige Kontakte im Rahmen des
Gemeindeforums bestehen) weitgehend überein.
Wir wissen uns als Teil der von Jesus Christus eingesetzten Kirche
mitverantwortlich und wollen
diese Kirche in unserer Welt mehr erlebbar machen.
In dem Bestreben, gemeinsam Gott in unserer Welt erfahrbar zu machen, wollen wir
auch beitragen, den Individualglauben, der nur eine Art Rückversicherung für das
eigene Seelenheil zum Ziel hat, zu überwinden. „Das Leben haben in Fülle" -
dieses Bibelwort beziehen wir nicht auf ein Jenseits, sondern
möchten es durch ein vom Glauben getragenes Leben wenigstens ansatzweise hier
und jetzt verwirklichen.
Fassung November 2015,
redigiert von Günter Lenhart nach Anregungen aus dem Gemeindetag im Oktober
2015.